Worte Gottes am Samstag, 22 August 1970

Worte Gottes

– Ist Versuchung Sünde? – Gen 39,12

     Ist Versuchung Sünde?      Gen 39,12

„Da packte sie ihn an seinem Gewande und sagte: Schlaf mit mir! Er ließ sein Gewand in ihrer Hand und lief hinaus.“

Katechese: Der ägyptische Josef widerstand mannhaft der Versuchung zum Ehebruch von Seiten der Frau des Potifar. Die Versuchung in sich ist noch keine Sünde. Sollte eine Versuchung zum Bösen auch das ganze Leben andauern, so missfallen wir Gott keineswegs, solange sie uns nicht gefällt und wir ihr nicht zustimmen, sondern verdienen Sein Lob.

Überlegung: „Jesus fragte die hl. Katharina nach ihrer Versuchung: ‚Sag mir, verursachten diese schmutzigen Gedanken Freude oder Traurigkeit, Bitterkeit oder Lust?‘ Sie antwortete: ‚Äußerste Bitterkeit und Traurigkeit‘, darauf Jesus: ‚Wer anders senkte diese Bitterkeit und Traurigkeit dir ins Herz als Ich, der verborgen inmitten deiner Seele weilte? Glaube Mir: Wäre Ich nicht dagewesen, dann hätten diese Gedanken … dich gewiss überwunden … und hätten deine Seele gemordet. Weil Ich aber in dir wohnte, legte Ich diese Ablehnung … in dein Herz, so dass es die Versuchung abwies, wo es nur konnte.‘“

Gebet: Jesus, demütig bitte ich Dich: Pass auf mich auf und stärke mich in jeder Versuchung, damit ich mich nicht von Deiner Liebe trenne! Amen.

– Selbstverschuldete Versuchung – 1 Kor 10,12

     Selbstverschuldete Versuchung      1 Kor 10,12

„Wer also zu stehen meint, der gebe acht, dass er nicht fällt.“

Katechese: Die Versuchung kann zuweilen selbst Sünde sein, wenn wir sie verursacht haben. Das kann auftreten, wenn wir uns leichtsinnig gefährlichen Gelegenheiten aussetzen oder auch, wenn wir uns zu sehr auf unsere eigenen Kräfte verlassen und Gott nicht um Hilfe bitten.

Überlegung: „Des Menschen Stolz wird zuweilen gerade durch Sünden gegen die Keuschheit gebrochen. Wer den versteckten Stolz nicht sehen will, den bringt oft genug der Unzucht Laster zur Einsicht und Scham.“ (hl. Antonius v. Padua) – Spiele ich hochmütig mit verschiedenen Versuchungen, indem ich mich in gefährliche Situationen begebe, obwohl ich weiß, dass ich dort schon oft zu Fall gekommen bin? – Im Bewusstsein meiner Schwäche, bitte ich in kleinen Stoßgebeten Gott und die Gottesmutter Maria immer wieder darum, mich vor der Sünde und allem Bösen zu bewahren?

Gebet: O Maria, Dir vertraue ich mich an. Führe mich zu Jesus und bewahre mich vor jeder Sünde, Verwirrung und jeglicher Gefahr! Amen.

– Mittel gegen schwere Versuchungen – 1 Kor 10,13

     Mittel gegen schwere Versuchungen      1 Kor 10,13

„Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet.“

Katechese: Gott respektiert unseren freien Willen und wartet auf unsere freie Entscheidung. Wenn wir uns für das Gute entschieden haben, kommt Er selbst uns zu Hilfe. Bei manchen Versuchungen ist es ratsam, nicht direkt gegen sie anzukämpfen, sondern sich mit guten Beschäftigungen abzulenken. Das gilt besonders bei Versuchungen gegen die Keuschheit. Ein Hilfsmittel ist auch, Versuchungen einem erfahrenen Beichtvater mitzuteilen und um seinen Rat zu bitten.

Überlegung: „Gott verfehlt nie, uns zu helfen, wenn die Zeit da ist und wenn wir von unserer Seite aus alles getan haben, was wir konnten.“ (hl. Vinzenz von Paul) „Sobald du die Versuchung fühlst, mache es wie die kleinen Kinder, die sofort zu Papa oder Mama laufen oder um Hilfe schreien, sobald sie einen Wolf oder Bären erblicken. So nimm auch du deine Zuflucht zu Gott; bitte Ihn, dass Er Sich deiner erbarme und dir helfe.“ (hl. Franz v. Sales)

Gebet: Herr, stärke meinen schwachen Willen, damit ich immer dem Bösen absage und entschieden nach dem Guten verlange! Amen.

– Mittel gegen kleine Versuchungen – 1 Kor 10,13b

     Mittel gegen kleine Versuchungen      1 Kor 10,13b

„Er (Gott) wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so dass ihr sie bestehen könnt.“

Katechese: Täglich plagen uns zahlreiche kleine Versuchungen ähnlich wie Mücken: Eitelkeit, Argwohn, Ärger, Eifersucht, Liebeleien, unanständige Gedanken etc. Wir leisten ihnen den wirksamsten Widerstand, wenn wir uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sie können uns nämlich nicht schaden, wenn wir entschlossen sind, Gott zu dienen.

Überlegung: „Wende dein Herz dem gekreuzigten Heiland zu und küsse liebevoll Seine Hl. Fußwunden; das ist das beste Mittel, den Feind zu besiegen, bei großen wie bei kleinen Versuchungen. … Es ist dem bösen Feind so verhasst, dass er davon ablassen wird, uns zu versuchen, sobald er merkt, dass Versuchungen uns nur zur Gottesliebe aneifern.“ (hl. Franz v. Sales)

Gebet: Herr, lass mich bei jeder Versuchung sofort mit Petrus sagen: „Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe!“ (Joh 21,17) Amen.

– Aufruf zur Wachsamkeit – Mt 26,41

     Aufruf zur Wachsamkeit      Mt 26,41

„Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“

Katechese: Jesus wusste, dass der Teufel Seine Jünger zu sieben verlangte wie den Weizen (vgl. Lk 22,31), um sie zu erproben, ob sie wirklich zu Ihm halten. Deshalb ermahnte Er sie zu Gebet, ohne das kein Sieg gegen das Böse möglich ist, und zur Wachsamkeit. Den Wachsamen kann kein Dieb so leicht überraschen, denn er ist gut auf sein Kommen vorbereitet.

Überlegung: „Übe die entgegen gesetzten Tugenden in Friedenszeiten, also dann, wenn dich die Versuchungen nicht bedrängen, denen du ausgesetzt bist. … So wirst du dein Herz stark machen, dass es auftretenden Versuchungen standzuhalten vermag.“ (hl. Franz v. Sales) – Der hl. Franz von Sales, ein heftiger Choleriker, übte so sehr die Milde, dass er „Heiliger der Sanftmut“ genannt wird. – Welche Tugend (gute Gewohnheit) könnte ich einüben?

Gebet: Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. Denn beim Herrn ist die Huld und Erlösung in Fülle.“ (Ps 130,6-7) Amen.

– Der Lebenskranz für die Sieger – Jak 1,12

     Der Lebenskranz für die Sieger      Jak 1,12

„Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben.“

Katechese: Wer sich gehen lässt, wird lasterhaft und unglücklich. Wer aber die Mühe auf sich nimmt und gegen die bösen Begierden ankämpft, findet schon jetzt den Frieden Gottes im Herzen und einst das Glück des Himmels. Wie froh sind die Heiligen, die ihre Lebenszeit auf Erden gut genützt haben.

Überlegung: „Alle sollen wissen, dass auf die Anfechtung die Gnade folgt; sie sollen einsehen, dass die Größe der Gnadengaben in dem gleichen Maß wächst, wie die Mühsale zunehmen; sie sollen erkennen, dass wir ohne die Last der Bedrängnis nicht zum Gipfel der Gnade gelangen können. Die Menschen sollen sich vor Irrtum und Selbsttäuschung hüten. Das ist die einzige Leiter zum Paradies: ohne Kreuz findet niemand den Aufstieg zum Himmel.“ (Jesus zur hl. Rosa v. Lima) – Durchkreuze ich gerne meine schlechten Wünsche und Begierden, um dadurch den Himmel zu gewinnen?

Gebet: Herr, hilf uns, der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, zu entfliehen, damit wir an der göttlichen Natur Anteil erhalten! (vgl. 2 Petr 1,4) Amen.

– Jesus wurde in allem versucht – Hebr 4,15

     Jesus wurde in allem versucht      Hebr 4,15

„Wir haben ja nicht einen Hohenpriester, der nicht mitfühlen könnte mit unserer Schwäche, sondern einen, der in allem wie wir in Versuchung geführt worden ist, aber nicht gesündigt hat.“

Katechese: In den ersten Jahrhunderten der Christenheit entbrannte ein heftiger Streit, ob Jesus wirklich Mensch gewesen sei oder ob Er nur einen Scheinleib angenommen habe. Der Streit wurde beendet mit dem Glaubenssatz auf dem Konzil von Ephesus (431), dass Maria Gottesgebärerin genannt werden darf. Denn Jesus, der aus ihr geboren wurde, ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Er fühlte mit unseren menschlichen Gefühlen, weinte über den Unglauben der Stadt Jerusalem, fühlte heiligen Zorn bei der Entweihung des Tempels, erlitt Ängste und Verlassenheit. Aber in allem blieb Er in Gottes Liebe und besiegte alle Versuchungen des Bösen.

Überlegung: „Die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen!“ (hl. Hieronymus) – Nehme ich gerne das Evangelium zur Hand, um Jesus kennenzulernen, so, wie Er wirklich auf Erden gelebt hat? – Weiß ich, dass Jesus mit meinen Problemen mitfühlt und auf meinen Hilferuf wartet?

Gebet: O Jesu, all mein Leben bist du, ohne dich nur Tod! Meine Nahrung bist du, ohne dich nur Not. Meine Freude bist du, ohne dich nur Leid. Meine Ruhe bist du, ohne dich nur Streit, o Jesu!“ (GL 472)

– Jesus bietet seine Hilfe an – Hebr 2,18

     Jesus bietet seine Hilfe an      Hebr 2,18

„Da er selbst in Versuchung geführt wurde und gelitten hat, kann er denen helfen, die in Versuchung geführt werden.“

Katechese: Jesus ist als Messias nicht gekommen, um uns nur durch klare Worte den Weg zum VATER im Himmel zu zeigen. Er selbst hat Sich nicht gescheut, Mensch zu werden, um uns durch Sein gutes Beispiel zu erleuchten. Wenn wir Seine Worte nicht verstehen, dürfen wir auf Sein Vorbild schauen, wie Er das Böse mit dem Guten besiegt hat.

Überlegung: „Sage mir alles so offen und menschlich. Du bereitest mir damit große Freude. Ich verstehe dich, denn ich bin Gottmensch, d.h. Gott und Mensch.“ (Jesus zur hl. Sr. Faustina) – Scheue ich mich noch, Jesus über meine Schwächen und Schwierigkeiten zu erzählen? – Wenn mich niemand versteht, gehe ich dann zu Jesus, um bei Ihm Trost zu suchen?

Gebet: Jesus, wenn es uns schwer fällt, gehst Du uns voran und stehst uns an der Seite. Du kämpfst selbst, bist alles im Streite! Wir danken Dir! Amen.

– Die Versuchung Jesu durch den Teufel – Mt 4,1

     Die Versuchung Jesu durch den Teufel      Mt 4,1

„Dann wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden.“

Katechese: Der Teufel wusste, dass Gott Mensch werden wird, um seine bösen, zerstörerischen Pläne zu vernichten und das Licht der Erlösung in die Finsternis der Menschenherzen zu werfen. Doch er wusste nicht, wer dieser Messias ist und wann Er kommen wird. So näherte er sich hinterlistig sogar Jesus selbst, um Ihn von Seiner Mission abzubringen und für seine bösen Vorhaben zu gewinnen.

Überlegung: Ein Film erzählt von einem Kind mit besonderen Begabungen, das von bösen Menschen entführt wurde mit dem Ziel, die Talente des Kindes zu missbrauchen für ihre bösen Zwecke. Doch das Kind schreckte weder vor Drohungen zurück noch ließ es sich durch Geschenke kaufen. Am Ende besiegte es durch seine Standhaftigkeit die Bösewichte. – Ist mir bewusst, dass der Teufel gerade Menschen mit besonderen Begabungen angreift und für seine bösen Absichten zu gewinnen sucht? – Weiß ich, dass Gott für jeden einen wunderbaren Plan hat, den der Teufel verhindern will?

Gebet: Jesus, lass uns wachsam sein und immerfort beten, damit der Teufel uns nicht im Guten träge und schlafend findet! Amen.

– 1. Versuchung: Verwandle Steine in Brot! – Mt 4,3

     1. Versuchung: Verwandle Steine in Brot!      Mt 4,3

„Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird.“

Katechese: Als Jesus nach dem 40-tägigen Fasten hungerte, trat der Versucher, der Satan, an Ihn heran. Er wollte den Sohn Gottes auf die Probe stellen. Jesus, der Mensch geworden ist, sollte Seine Gottheit für egoistische Zwecke in Anspruch nehmen. Er wollte Ihn also vom Weg der Erniedrigung abbringen, den Jesus gegangen war, um uns zum VATER zu erhöhen. Hätte Jesus nachgegeben, dann wäre damit die Erlösung gescheitert und wir wären nicht erlöst worden. (vgl. P. Hans Buob)

Überlegung: „Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.“ (Mt 4,4) war die Antwort Jesu. – Ist mir bewusst, dass die Nahrung wichtig, aber nicht das Wichtigste im Leben ist, sondern das Leben, das von Gott in Seinem Wort zu uns kommt? – Suche ich den Willen Gottes mit Fasten und Gebet?

Gebet: Jesus, in Demut erniedrigen wir uns vor Dir und erkennen Dich als Gott an! Vereine uns mit Dir und erhöhe uns, wenn die Zeit da ist! Amen.

– 2. Versuchung: Wirf Dich hinab vom Tempel! – Mt 4,5-6

     2. Versuchung: Wirf Dich hinab vom Tempel!      Mt 4,5-6

Darauf stellte er „ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: ‚Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt’.“

Katechese: Der Teufel versuchte ein weiteres Mal, Jesus vom Weg der Demut abzubringen. Er solle nicht durch Demut, sondern mit einem mächtigen Kraftakt die Menschheit erlösen. In seiner Frechheit nützte der Teufel sogar das Wort Gottes, das er falsch auslegte.

Überlegung: Jesus, der die Bibel gut kannte, schleuderte dem Satan das richtige Schriftwort entgegen: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen!“ (Mt 4,7) – Bemühe ich mich, die Hl. Schrift gut kennenzulernen, damit ich nicht von falschen Bibelauslegern – wie zum Beispiel von den Zeugen Jehovas – getäuscht werde? – Suche ich Rat bei Priestern, wenn ich manche Schriftworte nicht verstehen kann?

Gebet: Jesus, da die Welt in ihrer Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Dir gefallen, sie durch die „Torheit des Kreuzes“ zu erlösen. (vgl. 1Kor 1,18) Schenke uns einen tiefen Glauben an Dein lebendiges Wort! Amen.

– 3. Versuchung: Bete mich an! – Mt 4,8-9

     3. Versuchung: Bete mich an!      Mt 4,8-9

Er „führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.“

Katechese: In der dritten Versuchung versprach der Teufel Jesus die ganze Welt, wenn Er ihn anbeten würde. Doch Jesus schleuderte dem Satan das Schriftwort entgegen: „Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und Ihm allein dienen!“ (Mt 4,10) – Diese Antwort ertrug der Satan nicht und er floh. Darauf kamen die hl. Engel und dienten Jesus.

Überlegung: Es hat immer wieder Menschen gegeben, die sich und ihr Leben dem Teufel verschrieben, um auf diesem Weg reich zu werden und weltliche Erfolge zu erzielen.“ (P. Hans Buob) – Weiß ich, dass der Teufel ein böser Händler ist und uns nicht verrät, dass er für seine „Geschenke“ den inneren Frieden raubt? – Ist mir bewusst, dass weder Geld noch Erfolg, sondern nur Gott die innersten Bedürfnisse unserer Seele stillen kann?

Gebet: Jesus, in Demut werfe ich mich vor Dich nieder und bete Dich an. Gib mir die Kraft, nicht durch List und Betrug reich werden zu wollen! Amen.

– Versuchung durch Petrus – Mt 16,22

     Versuchung durch Petrus      Mt 16,22

Jesus sagte seinen Jüngern, er müsse vieles erleiden. „Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!“

Katechese: Die Jünger erwarteten die politischen Erfolge Jesu. Als Jesus ihnen jedoch erklärte, dass auf Ihn Kreuz und Leiden warteten, versuchte Petrus Jesus von diesem Weg abzubringen. Er merkte nicht, dass der Satan ihn dabei als Werkzeug benutzte. Jesus gebot dem Satan zu weichen und sagte zu Petrus: „Du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen!“ (Mt 16,23)

Überlegung: Immer mehr wird es zur Mode, im Namen der Menschlichkeit Sterbehilfe und Euthanasie anzubieten. Vielen Menschen ist der tiefe Sinn der Leiden verlorengegangen. – Da Jesus durch Leiden die Welt erlöst hat und mich zur Nachfolge einlädt, vereine ich meine Leiden mit Seinen Leiden, um an Seinem Erlösungswerk teilzunehmen?

Gebet: Jesus, „durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.“ (Apg 14,22) Bewahre uns vor Selbsttäuschung und Selbstmitleid! Amen.

– Versuchung in der Todesangst – Mt 26,37-39

     Versuchung in der Todesangst      Mt 26,37-39

„Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit. … Er ging ein Stück weiter … und betete: mein VATER, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.“

Katechese: Im Ölgarten Getsemani, wo Jesus oft betete, durchlebte Er das ganze Ausmaß der bevorstehenden Qualen, so dass Er sogar Blut schwitzte. Besonders schmerzlich traf Ihn dabei die Lauheit vieler Menschen, die Sein Gnadenangebot ausschlagen und verloren gehen. Das Gebet zum VATER gab Ihm Kraft, zu diesem Leidensweg „Ja!“ zu sagen.

Überlegung: „Hilf Mir, Seelen zu retten! Vereine deine Leiden mit Meinen Leiden und opfere sie dem Himmlischen VATER auf für die Sünder!“ (Jesus zur hl. Sr. Faustina) – Bitte ich den VATER um Kraft, die Widerwärtigkeiten des Alltags, die Demütigungen und Schmähungen mit Jesus aufzuopfern und die Versuchung der Hoffnungslosigkeit zu überwinden?

Gebet: Jesus, wie oft befällt uns Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, ja sogar Hoffnungslosigkeit. Gib uns Kraft, immer auf Dich zu vertrauen! Amen.

– Der Sieg Jesu – Phil 2,6b-9

     Der Sieg Jesu      Phil 2,6b-9

Jesus „wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. … Er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen.

Katechese: Jesus bestand siegreich alle Versuchungen: Das Sklavendasein als Mensch gewordener Sohn Gottes bis zum schmählichen Kreuzestod. In allem sündigte Er nicht, sondern war dem Willen des VATERS gehorsam, indem er alles in Liebe und Demut ertrug und so den Hass und Stolz des Satans bezwang. So entmachtete er den „Fürst dieser Welt“ und wurde zum König der Könige, vor dem alle Knie sich beugen.

Überlegung: „Leiden! Was hat es zu bedeuten? Es ist nur für kurze Zeit. Könnten wir acht Tage im Himmel verbringen, wir würden den Wert dieses gegenwärtigen Leidens begreifen. Wir würden das Kreuz nicht zu schwer, die Prüfung nicht zu schmerzlich finden.“ (hl. Pfarrer v. Ars)

Gebet: Jesus, hilf uns, Deine Jünger zu werden und alle Versuchungen durchzustehen, damit auch wir einmal dort sein dürfen, wo Du bist! Amen.

– Der Kampf mit Gottes Hilfe – Eph 6,10-12

     Der Kampf mit Gottes Hilfe      Eph 6,10-12

„Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn! … Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs.“

Katechese: Der hl. Paulus rief die Christen zum Kampf gegen die schlechten Versuchungen auf. Auch wenn wir es dabei mit mächtigen, bösen Geistern zu tun haben, die unsere Triebe zum Bösen entfachen oder negative Stimmungen in uns zu stärken versuchen, können wir sie durch die Kraft des Herrn überwinden. Denn Gott ist stärker als die ganze Hölle zusammen und alles vermögen wir in Jesus, der uns den Sieg verleiht.

Überlegung: Die Mönchsväter der ersten Jahrhunderte, unter ihnen auch der hl. Antonius, haben den Kampf mit den Versuchungen nicht gescheut und sind zu großer geistiger Vollkommenheit gelangt. Hinter den Versuchungen sahen sie Dämonen, d.h. gefallene Engel. Sie bekämpften diese in der Kraft und Macht des Herrn. Ihr Kampf bestand in Gebet und Arbeit, verbunden mit Fasten und der Betrachtung des Wortes Gottes.

Gebet: Jesus, Dir vertraue ich meine Kämpfe an, denn Du rettest mich aus den Schlingen des Jägers und aus allem Verderben! (vgl. Ps 91,3) Amen.

– Der Sieg über das Böse! – Eph 6,14-15

     Der Sieg über das Böse!      Eph 6,14-15

„Seid also standhaft: Gürtet euch mit Wahrheit, zieht als Panzer die Gerechtigkeit an und als Schuhe die Bereitschaft, für das Evangelium vom Frieden zu kämpfen.“

Katechese: Im Kampf gegen das Böse hilft uns eine gute Gewissenserforschung, um zur Selbsterkenntnis zu gelangen. Wenn wir dann unser Elend erkennen, dürfen wir die Gerechtigkeit Gottes empfangen, die in der Vergebung der Sünden besteht (vgl. Röm 3,25). Den Sieg über das Böse erlangen wir, wenn Gottes Wort in uns lebt.

Überlegung: „Der Mensch in der schweren Sünde ist ein Nichts, denn Gott, das einzig wahre Sein, ist durch Seine Gnade nicht in ihm.“ (hl. Antonius v. Padua) – Wenn ich die traurige Wahrheit über meinen Seelenzustand erkenne, lege ich vertrauensvoll mein Elend in den Ozean der Barmherzigkeit Gottes? – Öffne ich Gott meine Herzenstüre durch eine gute Beichte? – Empfange ich gerne Jesus in der Hl. Kommunion, der mein Nichts erfüllt?

Gebet: Jesus, Du bist selbst die Wahrheit. Gib uns den Mut und die Kraft, uns Deiner freimachenden und heilenden Wahrheit zu stellen! (vgl. Joh 8,32) Amen.

– Schild des Glaubens – Eph 6,16

     Schild des Glaubens      Eph 6,16

„Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen.“

Katechese: Entmutigung, Ratlosigkeit, Ohnmacht, Zweifel sind nur einige dieser feurigen Geschosse des Bösen, die uns vom guten Vorhaben, gegen die Versuchungen anzukämpfen, abbringen wollen. Gerade in unserer Schwäche dürfen wir voll Glauben und Vertrauen auf Jesus schauen, Ihm unsere Hilflosigkeit übergeben und auf Seine Hilfe bauen.

Überlegung: „Wenn du krank und mit Schmerzen behaftet bist, wenn du von sündhaften, verzweifelnden Gedanken geplagt wirst, sprich entweder den Namen Jesus kräftig aus oder denke Ihn. In Gefahren, in Schrecken, im Hause oder auf dem Wege, wo immer du dich befindest, so sprich den Namen Jesus, unseres Erlösers, aus, aber nicht allein mit dem Munde, sondern auch mit dem Herzen, mit Andacht; denn dieser Name hat die Kraft, welche das Herz stärkt, die Andacht fördert und das Gemüt desjenigen, der Ihn anruft, zur Gottseligkeit bereitet.“ (hl. Laurentius)

Gebet: Herr, niemand, der auf Dich hofft, wird zuschanden; zuschanden wird, wer Dir schnöde die Treue bricht! (vgl. Ps 25,3) Amen.

– Schwert des Geistes – Eph 6,17-18

     Schwert des Geistes      Eph 6,17-18

„Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes. Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus …“

Katechese: Im Kampf gegen die Versuchungen, gegen die negativen Regungen und Gedanken sollen wir das Schwert des Geistes benützen. Dieses Schwert ist das lebendige Wort Gottes. Es demaskiert alle Fehlhaltungen. Wenn wir es gläubig aufnehmen und im Herzen bewahren, vertreibt es alle finsteren sündhaften Gedanken.

Überlegung: „Maria bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.“ (Lk 2,19) – Beschäftige ich mich ernsthaft mit der Hl. Schrift? – Entlarve ich damit meine falschen Meinungen und Haltungen und bekämpfe sie mit dem lebendigen Wort Jesu? – Bemühe ich mich, bewusst in der Gegenwart Gottes zu leben, der durch die Gnade in mir lebt und auf meine vertraute Zwiesprache wartet?

Gebet: „Herr, von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück; denn ich will Dein Wort befolgen!“ (Ps 119,101) Amen.

– Versuchung zur Unmäßigkeit im Essen – Röm 13,13

     Versuchung zur Unmäßigkeit im Essen      Röm 13,13

„Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken …“

Katechese: Wie leicht artet der Essenstrieb in Essgier und Trunksucht aus. Man schlingt alles, ob gesund oder nicht, in sich hinein, vergisst das rechte Maß und fällt in viele unnötige Krankheiten. Wenn wir diesem Trieb nachgeben, folgen ihm auf dem Fuß viele andere Versuchungen: Trägheit, Unreinheit, Aggressionen etc. Vor dem Fasten hält uns oft die falsche Besorgnis um die Gesundheit ab, obwohl gerade ein gesundes Fasten jeder Arzt empfiehlt. Ratsam wäre gerade das Fasten am Freitag.

Überlegung: „Unser Bauch gleicht einem Erpresser, denn er verlangt mit lautem Geschrei, dass wir unserer Essgier den Tribut zahlen. Doch ein guter Christ achtet nicht auf sein Geschrei, denn er folgt ihm nur soweit, als die Notwendigkeit und nicht, als die Gier es verlangt.“ (hl. Antonius v. Padua) – Wenn ich von meiner Ess- und Trinksucht nicht loskomme, bringe ich Jesus meine Schwäche und bitte Ihn inständig, dass Er mir helfen möge?

Gebet: Jesus, wir danken Dir für das tägliche Brot! Bewahre uns davor, es wegzuwerfen, und hilf uns, es mit den Hungrigen zu teilen! Amen.