– Mitleid Gottes – Mt 15,32
„Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen.“
Katechese: Nach diesen Worten vollbrachte Jesus zum zweiten Mal das Wunder der Brotvermehrung, diesmal für 4000 Männer mit ihren Familien. Er bestätigte damit, dass der Himmlische VATER sich aller Menschen erbarmt, die den Göttlichen Erlöser und Sein Wort suchen.
Überlegung: Drei Tage waren die Menschen bei Jesus, um Ihn zu hören. Die Kirche bietet immer wieder Seminare und Einkehrtage an, um die Kenntnis des Willens Gottes zu vertiefen und Kraft zu vermitteln. – Sorge ich mich um die Ernährung meiner Seele mit der Kost des Wortes Gottes? – Achte ich darauf, dass es sich wirklich um die Lehre des Evangeliums handelt und nicht um fernöstliche oder esoterische Angebote, die mit dem christlichen Glauben unvereinbar sind?
Gebet: Herr, hilf uns, die Trägheit zu überwinden und uns auf den Weg zu machen, um Dein Wort zu hören und Kraft zu schöpfen bei Dir! Amen.
– Menschliche Blindheit – Joh 6,26
„Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.“
Katechese: Nach dem Wunder der Brotvermehrung wollten die Menschen Jesus zum König machen. Sie suchten einen König, der ihnen Brot für den Leib gibt, nicht aber den Willen Gottes, den Jesus verkündete. Deshalb zog sich Jesus von ihnen zurück. Er weinte sogar über die Stadt Jerusalem, weil sie die Zeit der Gnade nicht erkannt hatten (Lk 19,41).
Überlegung: „Suchst du Gott nur um Gut oder Lohn, liebst du noch nicht wie ein Sohn.“ (Ang. Silesius) Nach einer kurzen Bekehrungszeit kehrte eine Schauspielerin zu ihrem schlechten Lebenswandel zurück. „Ihre fromme Lebensphase sei vorbei“, meinte sie. – Suche ich nur schöne Gefühle bei Jesus? – Bitte ich Jesus um Ausdauer, wenn im Alltag das Glaubensleben trocken und steinig wird?
Gebet: Jesus, schon jetzt bitte ich Dich für den Augenblick, wo ich Dich nicht spüren kann: Stärke mich in der Treue zu Dir. Amen.
– Die Sorge Martas – Lk 10,41-42
„Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.“
Katechese: Jesus war in der Familie Martas zu Gast. Ihre Schwester Maria saß Jesus zu Füßen und hörte Ihm zu. Marta ärgerte sich darüber, denn sie war besorgt um das leibliche Wohl von Jesus. Doch sie übersah, dass die Arbeit, welche ohne Liebe verrichtet wird, vor Gott wertlos ist. Auch ermahnt uns Jesus, im Stress des Alltags das Wesentliche nicht zu übersehen und Gott zu suchen.
Überlegung: „Gott schätzt nicht was du Gutes, nur wie du es getan. Er schaut die Früchte nicht, nur Kern und Wurzel an.“ (Ang. Silesius). – Suche ich täglich Kraft bei Jesus, um meine Arbeit in Liebe verrichten zu können?
– Knie ich gerne Ihm zu Füßen, sei es bei der Anbetung der Hl. Hostie oder während der Betrachtung des Wortes Gottes? – Nehme ich mir Zeit für das Gebet?
Gebet: Jesus, ich bitte Dich für alle Menschen, die das eine Notwendige noch nicht gefunden haben. Schenke ihnen die Erfahrung Deiner liebenden Gegenwart! Amen.
– Die Gebote Gottes sind leicht – 1 Joh 5,3-4
„Seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube.“
Katechese: Die Juden im Alten Testament kannten die Gebote Gottes. Es fehlte ihnen jedoch die Kraftquelle, um sie treu erfüllen zu können. In Jesus schenkt uns Gott selbst Seine Göttliche Kraft. Sie wird uns zuteil durch das gläubige, kindliche Vertrauen auf Seine Hilfe.
Überlegung: „Vertrauen bewirkt Wunder!“ (sel. Papst Johannes XXIII.) Das Gefäß, mit dem wir Kraft von Gott schöpfen, hat einen Namen. Es ist das Vertrauen auf Jesus: Im Namen Jesu siege ich! Je mehr Vertrauen wir zu Ihm haben, umso größere Wunder dürfen wir erfahren. – Traue ich Jesus nur kleine Dinge zu oder auch große Wunder? – Bitte ich Jesus um Vermehrung meines Glaubens und Vertrauens?
Gebet: Mit Dir, o Herr, erstürme ich Wälle, mit Dir, o mein Gott überspringe ich Mauern (vgl. Ps 18,30). Dir sei Lobpreis und Ehre. Amen.
– Ohne Jesus sind wir kraftlos – Joh 15,5
„Wer in Mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von Mir könnt ihr nichts vollbringen.“
Katechese: Jesus vergleicht sich mit einem Weinstock, an dem wir die Rebzweige sind. Wer von Ihm getrennt ist vertrocknet wie ein abgebrochener Zweig und bringt keine guten Früchte der Liebe hervor. Solche nichtsnutzigen Zweige werden dann verbrannt. Wer im Tode sich von Jesus trennt, hat sich den Himmel verwirkt.
Überlegung: In Jesus werden wir „eingepfropft“ durch die Taufe und den Glauben an Sein Wort. Der VATER reinigt und stärkt uns durch die Sakramente, besonders durch die Beichte und die Eucharistie. – Bemühe ich mich, das einende Band mit Jesus zu stärken durch das betrachtende Gebet und den Empfang der hl. Sakramente? – Führe ich Menschen, die Gott noch nicht kennen, zu Jesus und erkläre ich ihnen den Sinn der Taufe, der Beichte und der Eucharistie?
Gebet: VATER, Du wartest auf die Früchte der guten Taten in unserem Leben. Stärke uns in Jesus, damit wir die Menschen so lieben können, wie Er sie geliebt hat. Amen.
– In Jesus haben wir Kraft – Phil 4,13
„Alles vermag ich durch Ihn, der mir Kraft gibt.“
Katechese: Der hl. Paulus flehte zu Gott um Befreiung von seinen Nöten. Als Antwort hörte er, dass die Gnade, die Gott ihm gibt, genügt. Denn sie erweist ihre Kraft gerade in der Schwachheit. So „rühmte“ er sich vor Gott seiner Schwachheit, damit die Kraft Christi auf ihn herabkomme und besiegte so alle Hindernisse und Nöte (vgl. 2 Kor 12,9).
Überlegung: „Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen; gelobt sei der Name des Herrn.“ (Hi 1,21) Der gerechte Hiob wurde vom Satan stark geprüft. Er verlor sein Hab und Gut, seine Familie und Gesundheit. Doch er schöpfte von Gott die Kraft und lobte den Herrn auch im Leid. – Schaue ich in Krankheit und Leid auf den gekreuzigten Heiland, vereine meine Leiden mit den Seinen und bitte Ihn um Kraft? – Lerne ich von Jesus das Beten, der in Seiner Angst die Stärkung im Gebet bei Seinem VATER gesucht und gefunden hat?
Gebet: Herr, stärke meinen Glauben darin, dass für Dich kein Ding unmöglich ist und stehe mir bei in all meiner Not. Amen.
– Hunger nach dem Wort Gottes – Am 8,11
„Seht, es kommen Tage …, da schicke ich den Hunger ins Land, nicht den Hunger nach Brot, nicht Durst nach Wasser, sondern nach einem Wort des Herrn.“
Katechese: Das jüdische Volk im Alten Testament sehnte sich nach dem Messias. Sie verspürten den Hunger nach der helfenden Kraft Gottes. Oft befragten Könige die Propheten, um eine rettende Weisung zu erhalten. Denn nur den Propheten war es vergönnt, ein Wort Gottes zu erfahren.
Überlegung: Immer wieder stößt der Mensch an die Grenzen seines Könnens und stellt bei unheilbaren Krankheiten und Naturkatastrophen beklommen fest: „Jetzt kann nur noch Gott helfen!“ Auch im Kampf gegen schlechte Gewohnheiten erfährt man oft seine Ohnmacht und Hilflosigkeit. – Suche ich die Hilfe Gottes? – Lese ich in der Hl. Schrift, um aus dem Wort Gottes Licht und Kraft zu schöpfen?
Gebet: Gott, Du mein Gott, Dich suche ich, meine Seele dürstet nach Dir. Nach Dir schmachtet mein Leib wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser (vgl. Ps 63,2). Amen.