32. Woche im Jahreskreis – Donnerstag
Impulse zum Lukasevangelium 17,20-25
"Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte. Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch. Er sagte zu den Jüngern: Es wird eine Zeit kommen, in der ihr euch danach sehnt, auch nur einen von den Tagen des Menschensohnes zu erleben; aber ihr werdet ihn nicht erleben. Und wenn man zu euch sagt: Dort ist er! Hier ist er!, so geht nicht hin, und lauft nicht hinterher! Denn wie der Blitz von einem Ende des Himmels bis zum andern leuchtet, so wird der Menschensohn an seinem Tag erscheinen. Vorher aber muss er vieles erleiden und von dieser Generation verworfen werden."
Wache und erwarte das Kommen Jesu! (nach P. Wons)
Um was bitte ich? – Um ein reines Herz, das sich für das Kommen Jesu bereithält.
In den letzten Wochen des liturgischen Jahres bin ich eingeladen über die Vier Letzten Dinge (= Eschatologie = Tod – Letztes Gericht – Himmel – Hölle) nachzudenken. Jesus wendet meine Aufmerksamkeit Seinem Kommen am Ende der Zeiten zu. Glaube ich an Sein Kommen? Wie oft denke ich darüber nach?
Jesus macht mich feinfühlig auf das Reich Gottes, das in meinem Alltag gegenwärtig ist (v. 21). Ich soll nicht danach fragen, wann das Reich kommt, sondern soll seinen Reichtum im Alltag entdecken. Welche Zeichen Seines Reiches bemerke ich um mich herum?
Ich verweile etwas länger bei meinen Gedanken und Gefühlen in Bezug auf die Letzten Dinge. Welche Gefühle werden in mir dabei wach? Welche Fragen stelle ich mir meistens? Sehne ich mich nach dem Kommen Jesu?
Das Warten auf das Kommen Jesu kann mich dazu verleiten, mich mit Fragen zu beschäftigen, hinter denen sich Neugier und Anfälligkeit für sensationelle Nachrichten verbergen (v. 22-23). Es ist nicht wichtig, wann und auf welche Weise er kommt, sondern ob ich bereit bin, Ihm zu begegnen. Bin ich bereit?
Das Kommen Jesu wird so plötzlich eintreten wie das Licht eines Blitzes, das am Himmel aufleuchtet (v. 24). Schon hier und jetzt kann ich Ihm begegnen, und zwar im Gebet, im Wort Gottes, in den Sakramenten …
Jesus erinnert mich an Seine Leiden und Verwerfung (v. 25). Mein Weg zur Vereinigung mit Ihm führt durch das Leben, das auch Augenblicke mit schweren Erfahrungen mit sich bringt. Was auch immer geschehen wird, letztendlich wird Er siegen und in Herrlichkeit erscheinen.
Im innigen Gebet zu Jesus vertraue ich Ihm meine Zukunft an. Ich vertraue Ihm besonders die letzten Tage meines Lebens an, von denen ich jetzt noch nichts weiß. Ich übergebe mich Ihm und wiederhole die Worte: „In Deine Hände lege ich meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft!“