Wort Gottes Kalender

Worte Gottes

– Die Sünde gegen den Heiligen Geist – Mt 12,31-32

     Die Sünde gegen den Heiligen Geist      Mt 12,31-32

„Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben … weder in dieser noch in der zukünftigen Welt.“

Katechese: Gott will den Menschen vergeben. Aber wer sich auf das Wirken des Hl. Geistes verschließt, der schließt sich selbst von der Vergebung Gottes aus. Unter der Sünde gegen den Hl. Geist ist die Sünde der Verstocktheit zu verstehen, die wegen Mangels an innerer Bereitschaft keine Vergebung findet.

Überlegung: Die Pharisäer sahen große Wunder, die Jesus vollbrachte. Sie erfuhren sogar von Seiner Auferstehung. Trotzdem verhärteten manche von ihnen ihr Herz der Gnade des Hl. Geistes gegenüber und lehnten Jesus ab. – Wer bis zum letzten Atemzug die Barmherzigkeit Gottes ausschlägt, bleibt in seinen Sünden und verdammt sich selbst. – Bitte ich Gott täglich am Abend vor dem Schlafengehen um Vergebung meiner Sünden?

Gebet: „Gott, sei mir gnädig nach Deiner Huld, tilge meine Frevel nach Deinem reichen Erbarmen!“ (Ps 51,3) Amen.

– In der Sterbestunde – Lk 23,43

     In der Sterbestunde      Lk 23,43

„Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“

Katechese: Als Jesus am Kreuz starb, wurden zwei Verbrecher mit Ihm hingerichtet. Einer von ihnen bat Jesus um Vergebung. Jesus, der die Sünden der ganzen Welt am Kreuz sühnte, schenkte dem Verbrecher die Frucht Seines Leidens: Seine Barmherzigkeit.

Überlegung: „Wenn dieses Rosenkranzgebet zur Barmherzigkeit bei Sterbenden gebetet wird, werde Ich zwischen Meinem VATER und dem Sterbenden nicht als gerechter Richter stehen, sondern als Barmherziger Erlöser.“ (Jesus zur hl. Sr. Faustina) – Wenn jemand im Sterben liegt, rufe ich einen Priester zu ihm? – Denke ich an das Versprechen Jesu, die Seelen verstockter Sünder durch den Barmherzigkeitsrosenkranz mit Frieden zu erfüllen und eine glückliche Sterbestunde zu schenken?

Gebet: Ewiger VATER, ich opfere Dir auf, den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Deines vielgeliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, als Sühne für unsere Sünden und für die Sünden der ganzen Welt. Amen.

– Die Unbarmherzigkeit – Lk 6,37

     Die Unbarmherzigkeit      Lk 6,37

„Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden.“

Katechese: Die Barmherzigkeit Gottes verlangt von uns Menschen ebenso die Barmherzigkeit gegenüber denen, die uns beleidigen und Böses getan haben. So ist die Vergebung Gottes Widerhall unserer eigenen Barmherzigkeit.

Überlegung: „Wenn die Seele nicht in irgendeiner Weise Barmherzigkeit übt, wird sie am Tage des Gerichts Meine Barmherzigkeit nicht erfahren. Wenn doch die Seelen ewige Schätze ansammeln wollten, sie würden Meinem Urteil mit Barmherzigkeit zuvorkommen und nicht gerichtet werden.“ (Jesus zur hl. Sr. Faustina) – Ist mir bewusst, dass ich meinen Urteilsspruch, der mich beim Weltgericht erwartet, durch mein Handeln selbst vorbereite? Bitte ich Jesus, Er möge mich von aller Kritiksucht, Verachtung und Verurteilung anderen Menschen gegenüber bewahren?

Gebet: Herr, hilf mir, barmherzig zu sein, wie auch unser Himmlischer VATER barmherzig ist, und bewahre mich vor aller Selbstgerechtigkeit! Amen.

– Rückkehr zum Leben – Eph 2,4-5

     Rückkehr zum Leben      Eph 2,4-5

„Gott aber, der voll Erbarmen ist, hat uns, die wir infolge unserer Sünden tot waren, in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, zusammen mit Christus wieder lebendig gemacht. Aus Gnade seid ihr gerettet.“

Katechese: Jesus, als wahrer Gott und wahrer Mensch, trägt das Leben selbst in Sich. Die schwere Sünde, die der Mensch begeht, bringt ihm den Tod der Seele. Jesus aber nahm die Sünde auf Sich und sühnte für uns am Kreuz. Nun bietet Er unentgeltlich Gottes überreiche Barmherzigkeit vor allem im Sakrament der Taufe und der Beichte an.

Überlegung: „Wenn du zur hl. Beichte kommst, zur Quelle Meiner Barmherzigkeit, fließt stets auf deine Seele Mein aus dem Herzen quellendes Blut und Wasser und veredelt deine Seele.“ (Jesus zur hl. Sr. Faustina) – Nütze ich die Gelegenheit, meine Seele reinzuwaschen in der hl. Beichte? – Ist mir bewusst, dass Gott in der hl. Beichte meine Sünden für immer auslöscht und ich mit Ihm mein Leben neu beginnen darf?

Gebet: Jesus, in Deiner großen Liebe zu mir vergibst Du mir alle Sünden. Ich liebe Dich und will Deine Barmherzigkeit in Ewigkeit lobpreisen! Amen.

– Auftrag der Sündenvergebung – Joh 20,22-23

     Auftrag der Sündenvergebung      Joh 20,22-23

„Jesus hauchte sie an und sagte: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.“

Katechese: Nach Seiner Auferstehung hat Jesus Seinen Aposteln und mit ihnen den Priestern die Vollmacht übertragen, Sünden zu vergeben im Sakrament der Versöhnung. Die Verweigerung der Vergebung hängt nicht von der Willkür des Priesters ab, sondern von der falschen Haltung des Beichtkindes zum Beispiel bei fehlender Reue.

Überlegung: „Wenn du zur Beichte kommst, wisse, dass Ich Selbst im Beichtstuhl auf dich warte. Ich verhülle Mich nur mit dem Priester, aber in der Seele wirke Ich Selbst. Hier begegnet das Elend der Seele dem Gott der Barmherzigkeit.“ (Jesus zur hl. Sr. Faustina) – Bete ich vor der Beichte zum Hl. Geist um Erkenntnis meiner Sünden und um Licht für den Beichtvater?

Gebet: Jesus, wie froh bin ich, dass ich Dir meine Sünden abgeben kann. Ich preise Deine Barmherzigkeit, denn Du bist gut! Amen.

– Gewissenserforschung – Klgl 3,40

     Gewissenserforschung      Klgl 3,40

„Prüfen wir unsre Wege, erforschen wir sie, und kehren wir um zum Herrn.“

Katechese: Jedem Menschen hat Gott das Gewissen geschenkt, das ihn erkennen lässt, ob sein Reden, Denken und Tun gut oder schlecht ist. Auf diese Weise hat Gott allen Menschen den Sinn für Seine Ordnung der Liebe ins Herz gelegt. Das Gewissen sollte jedoch nicht verkümmern, beziehungsweise verdrängt oder verformt werden. Das Evangelium Jesu hilft uns, das Gewissen in rechter Weise zu formen und lebendig zu halten.

Überlegung: „Was würden Sie von einem Mann sagen, der das Land des Nachbarn bearbeiten und das eigene ohne Bebauung lassen würde? Eben, das machen Sie! Sie graben ständig das Gewissen der anderen auf und lassen das eigene brachliegen.“ (hl. Pfarrer v. Ars) – Nehme ich mir täglich Zeit für eine gute Gewissenserforschung? – Forme ich mein Gewissen nach den Regeln des Evangeliums? – Könnte ich anhand eines guten Beichtspiegels die verborgenen Anklagen meines Gewissens entdecken?

Gebet: „Erprobe mich, Herr, und durchforsche mich, prüfe mich auf Herz und Nieren!“ (Ps 26,2), damit ich meine Sünden bereuen und bei Dir Vergebung finden kann. Amen.

– Ruhe und Stille – Jes 30,15

     Ruhe und Stille      Jes 30,15

„So spricht der Herr, der Heilige Israels: Nur in Umkehr und Ruhe liegt eure Rettung, nur Stille und Vertrauen verleihen euch Kraft.“

Katechese: Oft gleicht unser Leben einer einzigen großen Hetzjagd nach Arbeit, Erholung, Unterhaltung. Es bleibt uns nur wenig Zeit für Gott und für unsere eigene Seele. So gehen wir oft am Wesentlichen vorbei und bringen uns in Gefahr, dass unsere Seele großen Schaden erleidet.

Überlegung: „Eine schwatzhafte Seele ist leer in ihrem Inneren. Sie besitzt keine grundlegenden Tugenden, und sie besitzt keine Vertrautheit mit Gott.“ (Jesus zur hl. Sr. Faustina) – Nehme ich mir Zeit, um in die Stille zu gehen, die Stille auszuhalten und in der Stille Gott zu begegnen? – Schaue ich in meinem Alltag immer wieder auf Gott, ob mein Reden und Tun Ihm gefallen, d.h. ob ich in der wahren Liebe verblieben bin?

Gebet: Herr, ich will auf den Weg der Bewährten achten. Wann kommst Du zu mir? Ich lebe in der Stille meines Hauses mit lauterem Herzen. (Ps 101,2) Zeige mir Deinen Weg und rette mich! Amen.

– Erneuerung des Denkens – Röm 12,2

     Erneuerung des Denkens      Röm 12,2

„Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist.“

Katechese: Die Welt hat ihre eigenen Gesetze und hebt teilweise die Gebote Gottes auf. Durch Medien, Radio, Fernsehen oder Internet verbiegt sie unser Gewissen, so dass wir fast buchstäblich zu Weltmenschen werden und das Kindsein vor Gott aufgeben.

Überlegung: „Nur Gott weiß, was die Sünde ist!“ (hl. Pfarrer v. Ars) – Erforsche ich mein Gewissen nach den Zehn Geboten, die auch heute gültig sind: I. Du sollst keine anderen Götter haben. II. Du sollst den Namen Gottes nicht verun­ehren. III. Du sollst den Sonntag heiligen. IV. Ehre Vater und Mutter. V. Du sollst nicht töten. VI. Du sollst nicht Unkeuschheit treiben. VII. Du sollst nicht stehlen. VIII. Du sollst nicht lügen. IX. Du sollst nicht Unkeusches begehren. X. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut?

Gebet: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich, und erkenne mein Denken!“ (Ps 139,23) Und heile mich. Amen.

– Lebensweise – Sir 37,27

     Lebensweise      Sir 37,27

„Mein Sohn, prüfe dich in deiner Lebensweise, beobachte, was dir schlecht bekommt, und meide es!“

Katechese: Der Mensch besteht aus Geist, Seele und Leib und wird geleitet von seiner Geisteshaltung, seinen Stimmungen und Trieben, die er beherrschen sollte. Mit den Fragen: WAS habe ich getan?“ „WIE habe ich es getan?“ „WARUM habe ich es getan?“ undFÜR WEN habe ich es getan?“ können wir unser Verhalten, unsere Gefühle und Motivationen unter die Lupe nehmen und so unsere Fehlhaltung erkennen, die mit einer menschlichen Wurzelsünde zusammenhängt: Unmäßigkeit, Unreinheit, Habsucht, Zorn, Neid (Traurigkeit), Überdruss, Stolz und Ruhmsucht.

Überlegung: „Wir begehen die Sünden, wie man Wasser trinkt, ohne Furcht noch Bedauern. Wir sinken in diesen Schlamm hinein, wir verkommen da wie Maulwürfe, monatelang, jahrelang!“ (hl. Pfarrer v. Ars) – Übergebe ich meine Schwäche Jesus, damit Er in Seiner Allmacht mich davon befreit und heilt? Könnte ich Bibelzitate wählen und mit der Kraft des Wortes Gottes meine Schwächen bekämpfen?

Gebet: O Jesus, ohne Dich können wir nichts tun! Hilf mir, meine Haupt­sünden zu entdecken und sie dann mit Deiner Kraft zu besiegen! Amen.

– Balken und Splitter – Mt 7,3

     Balken und Splitter      Mt 7,3

„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“

Katechese: Mit einem Vergrößerungsglas sehen wir die Fehler der Anderen und nur mit Mühe erkennen wir die eigenen großen Versagen. Dabei gilt die Regel, dass uns die eigenen Fehlhaltungen und Schwächen beim Nächsten besonders auffallen und wir sie hart verurteilen, in unserem Stolz diese bei uns selbst jedoch kaum entdecken.

Überlegung: Kenne ich die Werke der geistigen Barmherzigkeit: Zweifelnde beraten, Unwissende belehren, Sünder zurechtweisen, Trauernde trösten, erlittenes Unrecht verzeihen, Lästige geduldig ertragen, für Lebende und Verstorbene beten? – Bearbeite ich zuerst meine eigenen Fehler, bevor ich versuche den anderen zu „bekehren“?

Gebet: Jesus, es ist so schwer, von alten, schlechten Gewohnheiten zu lassen und die eigene Hauptschwäche zu besiegen. Schenke uns deshalb Geduld und Langmut mit den Fehlern unserer Mitmenschen! Amen.

– Zerknirschter Geist – Ps 51,19

     Zerknirschter Geist      Ps 51,19

„Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen.“

Katechese: Die Reue besteht aus dem Schmerz der Seele und dem Abscheu über die begangene Sünde, mit dem Vorsatz, fortan nicht mehr zu sündigen. Im Alten Testament haben die Menschen ihre Reue oft nur äußerlich zum Ausdruck gebracht durch das Zerreißen von Kleidern. Darauf ermahnte sie Gott durch den Propheten Joel zur Reue des Herzens: „Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider!“ (Joel 2,13)

Überlegung: „Man muss sich mehr Zeit nehmen, um die Reue zu erbitten, als sich zu untersuchen.“ (hl. Pfarrer v. Ars) – Die Reue ist eine Gnade, erbitte ich sie täglich von Gott? – Bin ich bereit, von meinem schlechten Tun abzulassen? – Übergebe ich Jesus täglich vertrauensvoll meine Schwächen, Sünden und Fehlhaltungen?

Gebet: Herr, lass mich mit dem Propheten Jeremia beten: „Ja, nach meiner Umkehr fühle ich Reue; nachdem ich zur Einsicht gekommen bin, schlage ich an meine Brust. Ich bin beschämt und erröte; denn ich trage die Schande meiner Jugend.“ (Jer 31,19) Amen.

– Reue durch Betrachten der Leiden Jesu – 1 Petr 2,24

     Reue durch Betrachten der Leiden Jesu      1 Petr 2,24

„Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt.“

Katechese: Im Alten Testament führten schwerste Strafen den Menschen zur Besinnung und zur Reue. Im Neuen Testament nahm Jesus Selbst die Schuld unserer Sünden auf Sich und sühnte für uns am Kreuz. Nicht mehr Angst vor Strafe, sondern die Liebe zu Jesus soll für uns der Beweggrund sein, Gott nicht mehr zu beleidigen.

Überlegung: „Betrachte deinen in den Nägeln hängenden Heiland, Seine Wunden und Schmerzen, Schmach und Tod. Schau auf Seine durchbohrten Hände und Füße, Sein mit Dornen gekröntes Haupt, Seinen mit Blut überronnenen Leib. … Dann frag dich selbst: Was ist die Ursache Seines grausamen Todes? Es ist die Sünde, die abscheuliche, fluchwürdige Sünde!“ (P. T. Lanzerath) – Ist mir bewusst, dass Gebete der Liebesreue unsere lässlichen Sünden tilgen, Sündenstrafen löschen und uns im Guten stärken?

Gebet: Jesus, es tut mir leid, dass ich Dich mit meinen Sünden beleidigt habe! Ehrfürchtig küsse ich Deine hl. Wunden. O Jesus, ich liebe Dich! Amen.

– Liebesreue – Lk 7,47

     Liebesreue      Lk 7,47

„Deshalb sage ich dir: Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie (mir) so viel Liebe gezeigt hat. Wem aber nur wenig vergeben wird, der zeigt auch nur wenig Liebe.“

Katechese: Tiefe Reue empfand Maria Magdalena, die Jesus weinend die Füße salbte und mit ihren Haaren abtrocknete. Wenig Reue zeigte dagegen der Pharisäer Simon, der Jesus nicht einmal mit einem Kuss begrüßte. Die Reue aus Liebe wird auch vollkommene Reue genannt. Sie verleiht dem Todsünder die Rechtfertigungsgnade schon vor dem Empfang des Bußsakramentes, schließt aber das folgende Bekenntnis mit ein.

Überlegung: „Wenn man richtig nachdenken würde, könnte man nicht leben und einen Gott, der so gütig ist, beleidigen, der ein so gutes Herz angenommen hat, und der uns so sehr liebt.“ (hl. Pfarrer v. Ars)„Durch die Reue wird alles vergeben, alles ausgelöscht, wenn sie begleitet ist von dem Vorsatz, die Schuld zu beichten.“ (hl. Antonius v. Padua)

Gebet: Dass ich gesündigt habe ist mir leid, zu bessern mich bin ich bereit. O Herr, mein Gott, mir doch verzeih und Deine Gnade mir verleih! Amen.

– Furchtreue – Mt 10,28

     Furchtreue      Mt 10,28

„Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.“

Katechese: Manche bereuen die Sünde nicht aus Liebe zu Gott, sondern wegen der Hässlichkeit der Sünde und der Furcht vor der Hölle oder anderer Strafen. Das wird auch unvollkommene Reue genannt. Sie genügt zur Sündenvergebung im Bußsakrament, denn sie ist ein Geschenk Gottes und ein Antrieb des Hl. Geistes. Sie ist ein wahrer und nützlicher Schmerz.

Überlegung: „Predigt recht oft gegen Beichten, die ohne Reue verrichtet werden; denn der Teufel hat kein Netz, worin er so viele Seelen fängt als dieses.“ (hl. Teresa v. Avila) – Ist mir bewusst, dass die unbereute Todsünde mich ausschließt von der glückseligen Ewigkeit im Reich des Himmlischen VATERS? – Bitte ich immer wieder um Reue, damit mir die Gnade der Sündenvergebung zuteil wird?

Gebet: Herr, Du blickst auf den Armen und Zerknirschten und auf den, der zittert vor Deinem Wort. (vgl. Jes 66,2) Gib mir tiefe Reue! Amen.

– Reue des Petrus – Lk 22,61-62

     Reue des Petrus      Lk 22,61-62

„Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an. Und Petrus erinnerte sich an das, was der Herr zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.“

Katechese: Petrus hat Jesus dreimal aus Furcht verleugnet. Die Selbstsicherheit hat ihn zu Fall gebracht. Als Jesus ihn anschaute, ging es ihm durch und durch und er weinte bitterliche Reuetränen: „Wenn unser Herz die Größe und Liebe Gottes entdeckt, wird es von Abscheu vor der Sünde und von ihrer Last erschüttert. Es beginnt davor zurückzuschrecken, Gott durch die Sünde zu beleidigen und so von ihm getrennt zu werden.“ (KKK 1432)

Überlegung: „Jeder, der unterwegs zu einem sündhaften Vergnügen ist, müsste – wie einst Petrus – Jesus begegnen und von Ihm zu hören bekommen: Ich gehe dorthin, wo du hingehst, um noch einmal gekreuzigt zu werden. Vielleicht könnte das den Sünder noch zur Einsicht bringen.“ (hl. Pfarrer v. Ars)

Gebet: Herr, lass uns auf Dich schauen, den unsere Sünden durchbohrt haben, damit sich unser Herz zu Dir hin bekehrt und die Sünde meidet! Amen.

– Reue über Vorfahrensschuld – Jer 3,25

     Reue über Vorfahrensschuld      Jer 3,25

„Wir haben gesündigt gegen den Herrn, unsern Gott, wir selbst und unsere Väter, von Jugend an bis auf den heutigen Tag. Wir haben nicht gehört auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes.“

Katechese: Wir erben von unseren Vorfahren nicht nur materielle Güter, sondern auch die Lasten ihrer schlechten Taten. Um die Familie von dieser Schuld zu befreien, die Gott andernfalls an den Söhnen und Enkeln der dritten und vierten Generationen verfolgt (vgl. Ex 34,7), sollten wir Gott um Vergebung ihrer Schuld bitten.

Überlegung: Die schwere Sünde ist mit Gift vergleichbar, das auch die Kinder und Enkelkinder erfasst und krank macht. Doch Gott kann auch von dieser Schuld heilen, wenn wir Ihn stellvertretend für unsere Vorfahren um Vergebung bitten. – Welche schweren Vergehen sind mir von meinen Vorfahren bekannt, vielleicht Mord (Abtreibung), Ehebruch, Okkultismus, Zugehörigkeit zu diktatorischen Parteien (wie z.B. NSDAP) oder verbotenen Geheimbünden?

Gebet: Herr, stellvertretend für meine Vorfahren bitte ich Dich um Vergebung für ihre Sünden. Vergib ihnen und heile uns! Amen.

– Reue über Lauheit – Offb 3,15-16

     Reue über Lauheit      Offb 3,15-16

„Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß! Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien.“

Katechese: Der Reueschmerz muss sich nicht in Gefühlen ausdrücken. Aber man sollte Abscheu vor der begangenen Sünde empfinden, mit dem festen Vorsatz, nicht mehr zu sündigen. Ein lauer Mensch dagegen geht zur Beichte, klagt sich an, ohne jegliche Reue und ohne an ernstliche Besserung zu denken.

Überlegung:Die lauen Seelen verwunden Mein Herz am schmerzlichsten. Im Ölgarten erfuhr Meine Seele den größten Abscheu von einer lauen Seele. Sie waren der Grund für Meine Worte: Vater, nimm diesen Kelch hinweg, wenn es Dein Wille ist. Ihr letzter Rettungsanker ist die Flucht zu Meiner Barmherzigkeit.“ (Jesus zur hl. Sr. Faustina) – Bitte ich Gott um Bewahrung vor der Lauheit? – Erbitte ich täglich die Gnade einer tiefen Liebesreue?

Gebet: Herr, schenk mir die Gnade, zu meiner ersten Liebe zurückzukehren (vgl. Offb 2,4) und meine Sünden tief zu bereuen! Amen.

– Reue in der Sterbestunde – Lk 23,42

     Reue in der Sterbestunde      Lk 23,42

„Dann sagte er (der rechte Schächer): Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.“

Katechese: Der letzte Rettungsanker, gerade in der Sterbestunde, besteht darin, voll Reue auf die Barmherzigkeit Gottes zu schauen und Gott um Vergebung zu bitten – so wie es der rechte Schächer am Kreuz getan hat. Auch wenn keine Möglichkeit mehr bestünde, seine Sünden in der hl. Beichte zu bekennen, tilgt doch die Liebesreue in der Sterbestunde alle Sünden.

Überlegung: „Es gibt manche, die sagen: Ich habe zuviel Schlechtes getan, der liebe Gott kann mir nicht vergeben. Das ist eine große Gotteslästerung. Damit legt man eine Grenze an die Barmherzigkeit Gottes. Sie hat jedoch keine: sie ist unendlich!“ (hl. Pfarrer v. Ars) – Helfe ich den Sterbenden, die Reue über ihre Sünden zu erwecken, damit sie die Barmherzigkeit Gottes erfahren? – Bete ich um eine gute Sterbestunde, in der ich meine Sünden noch einmal tief bereue und mich voller Vertrauen in die Arme des barmherzigen Gottes werfe?

Gebet: Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir. Wenn ich den Tod soll leiden, so tritt Du dann herfür. Wenn mir am allerbängsten wird um das Herze sein, so reiß mich aus den Ängsten kraft Deiner Angst und Pein. (GL 179) Amen.

– Kein vorsätzliches Sündigen – Sir 5,5-6

     Kein vorsätzliches Sündigen      Sir 5,5-6

„Verlass dich nicht auf die Vergebung, füge nicht Sünde an Sünde, indem du sagst: Seine Barmherzigkeit ist groß, er wird mir viele Sünden verzeihen.“

Katechese: Sehr gefährlich ist die vorsätzliche, lässliche Sünde, wenn der Mensch bewusst und freiwillig das Böse tut. Die Seele wird dabei so schwach, dass sie bei einer starken Versuchung nicht widerstehen kann und zu Fall kommt. Die lässlichen Sünden entfernen somit von Gott, schwächen den Willen und setzen die Seele der Gefahr aus, für die Ewigkeit verloren zu gehen.

Überlegung: „Wir spielen mit der Sünde!“ (hl. Pfarrer v. Ars) – Ist mir die große Gefahr bewusst, in der ich mich befinde, wenn ich mit der Sünde leichtfertig umgehe? – Vermeide ich alle lässlichen Sünden, die ich freiwillig und bewusst begehe, wie beispielsweise kleine Verleumdungen, Abneigung, Neugierde, Ungeduld, Unmäßigkeit, unkeusche Zuneigung und esoterische Therapien?

Gebet: Jesus, hilf mir, im Kleinen treu zu sein, damit Du mich einst über Großes als Verwalter einsetzen kannst! (vgl. Mt 25,23) Amen.

– Abwendung vom Bösen – Ez 18,30-31

     Abwendung vom Bösen      Ez 18,30-31

„Kehrt um, wendet euch ab von all euren Vergehen! Sie sollen für euch nicht länger der Anlass sein, in Sünde zu fallen. Werft alle Vergehen von euch, die ihr verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist!“

Katechese: Der gute Vorsatz gehört zur wahren Reue. Der Mensch sagt entschieden allem Bösen ab. In der Osternacht und bei jeder Tauffeier bekräftigt der Christ seine Entschiedenheit, dem Satan und all seinen Werken abzusagen und den Glauben an Gott zu erneuern.

Überlegung: Ein Priester stellte fest, dass Beichtkinder erst nach dem entschiedenen Widersagen schwerer Sünden von den Bindungen ans Böse frei wurden. – Habe ich den Mut, mit der Sünde wirklich zu brechen und widersage ich im Namen Jesu dem Satan und allen Kräften des Bösen, die mir schaden wollen, zum Beispiel dem Geist des Unglaubens, der Götzenanbetung (esoterische Angebote), des Stolzes, des Zornes, des Hasses, der Unversöhnlichkeit, der Angst, der Unzucht, der Unbarmherzigkeit etc.?

Gebet: Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir, und schenke mir eine tiefe Liebe zu Dir! Amen.

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Tagesevangelium

27 Juli

16. Woche im Jahreskreis – Samstag

Impulse zum Matthäusevangelium 13,24-30

"Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging...

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