30. Woche im Jahreskreis – Dienstag
Impulse zum Lukasevangelium 13,18-21
"Jesus sagte: Wem ist das Reich Gottes ähnlich, womit soll ich es vergleichen? Es ist wie ein Senfkorn, das ein Mann in seinem Garten in die Erde steckte; es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen. Außerdem sagte er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war."
Bemerke und vermehre das erhaltene Gute! (nach P. Wons)
Um was bitte ich? – Um die Fähigkeit, das Gute in meinem Leben zu bemerken und wachsen zu lassen.
Zu Beginn der Betrachtung mache ich mir bewusst, dass Jesus mir Sein Wort schenkt, um mich schon jetzt an der Wahrheit zu erfreuen, mit der er mich in Ewigkeit sättigen will. Er nützt einfache Bilder, um mir die Wahrheit vom Reich Gottes näher zu bringen (v. 19.21).
Die erste Wahrheit, die mich glücklich machen kann, besagt, dass das Reich Gottes bereits gegenwärtig ist (v. 18). Jesus, der Herr und König, ist in meinem Leben gegenwärtig: im Wort, in der Eucharistie, in der menschlichen Liebe …
Das Reich Gottes ist wie ein kleines Samenkorn, das in sich – wenn auch unsichtbar – ein riesiges Potential an Leben birgt (v. 19). Ich sollte in mir den geistigen Scharfsinn und die Geduld pflegen.
Jesus wendet meine Aufmerksamkeit auf das kleine Samenkorn des Guten, das er täglich in mein Leben sät. Wenn ich es bemerke und im eigenen „Lebensgarten“ pflege, wird daraus ein großer Baum des Guten, der andere anzieht.
Ich mache eine Gewissenserforschung über das Gute, das ich täglich erfahre. Welches konkrete Samenkorn des Gutes bemerke ich in mir, in meiner Familie, Gemeinschaft, in den täglichen Ereignissen? Ich betrachte im Gebet das Gute, dass ich persönlich erfahre.
Jesus macht mich auf die Kraft aufmerksam, die das Gute in sich birgt. Es ist wie ein Sauerteig, das dem Leben Wachstum und Geschmack verleiht (v. 21). Jesus fragt mich nach meinem Glauben an das kraftvolle Wirken des Guten. Er versichert mir, dass das kleinste Gute nicht verloren geht, sondern Leben schenkt, das zur gegebenen Zeit sichtbar wird.