5. Woche im Jahreskreis – Freitag
Impulse zum Matthäusevangelium 9,14-15
"Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten."
Faste, um noch mehr zu lieben! (nach P. Wons)
Um was bitte ich? – Um die Gnade des Fastens, welches die Beziehung mit Jesus und dem Nächsten vertieft.
Ich stehe mitten unter den Jüngern des Johannes des Täufers. Sie kommen zu Jesus in ihrer Unruhe (v. 14). Ich sehe die Verwunderung in ihren Augen und ihr Unverständnis im Gesicht. Ich höre auf ihre Worte.
Ich erinnere mich an Situationen in meinem Leben, wo mich verschiedene Fragen beunruhigt haben, wenn ich etwas nicht verstehen konnte, mich mit etwas nicht abfinden konnte. Habe ich schon mit Jesus darüber gesprochen? Habe ich bei Ihm Antwort auf meine Fragen gesucht?
Die Jünger des Johannes und die Pharisäer fasten viel. Sie verlangen das von sich und anderen. Doch scheinbar hat ihnen ihr Fasten nicht geholfen die Freude an der Gegenwart Jesu zu erfahren und zu erleben (v. 14).
Was kann ich sagen über mein Fasten? Bemühe ich mich es einzuhalten? Führt es mich in die Nähe Jesu und zu anderen? Was für einen Einfluss hat es auf den Stand meines Geistes?
Jesus erinnert mich daran, dass das Wichtigste der Bräutigam* ist. Das Fasten soll mich zu Ihm hinführen. Das Fasten kann mir helfen den Hunger nach Jesus zu spüren, wenn ich Sein Schweigen und Seine Abwesenheit erfahre. Das Fasten lehrt mich auf den „Bräutigam“ zu warten (v. 15).
Ich erinnere mich an die Erfahrung des Fastens, das mir geholfen hat eine tiefe Sehnsucht nach Jesus zu erleben und zu Ihm mit großer Liebe zu kommen. Wann war das? Ich erzähle Jesus davon.
Im herzlichen Gespräch mit Jesus bitte ich Ihn um die Gnade des Fastens, das mich noch mehr bereinigt und frei macht für die Liebe zu Jesus. Ich schmiege mich an Ihn mit dem Herzensgebet: „Lehre mich, Herr, mich mit Gebet und Fasten nach Dir zu sehnen“.
Der richtige Ausdruck des Fastens ist das eucharistische Fasten. Jeder Katholik ist vor dem Kommunionempfang verpflichtet (ausgenommen bei Krankheit), eine Stunde vor dem Kommunionempfang zu fasten. Es drückt die Sehnsucht und Ehrfurcht vor Jesus aus. Er ist der Bräutigam der Seele, mit dem sie sich in der hl. Kommunion vereinigt.
* Der Bräutigam ist Jesus, die Braut ist die Kirche, d.h. jeder Getaufte, also Du und ich. Unsere großartige Hochzeit wird im Himmel stattfinden. Hier auf der Erde durchleben wir die Verlobungszeit. Wie wichtig ist mir mein Verlobter, Jesus? Wie oft spreche ich mit Ihm?