10. Woche im Jahreskreis – Freitag
Impulse zum Matthäusevangelium 5,27-32
Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen
"Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt. Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben. Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch."
Verwirf die Sünde, die die Reinheit des Herzens entweiht! (nach P. Wons)
Um was bitte ich? – Um ein tiefes Liebenlernen der beiden Tugenden: der Reinheit und der Treue.
Jesus lädt mich dazu ein meine Haltung der Reinheit und der Treue in meiner Lebensberufung genauer anzuschauen. Mit Glauben bitte ich den Heiligen Geist, dass er mich auf das Wort der Wahrheit öffnen möge.
Jesus macht mich darauf aufmerksam, dass die Reinheit in den Blicken und die Reinheit des Herzens zusammenhängen. Ein lüsterner Blick verrät den Hedonismus, der sich im Herzen verborgen hält (v. 27-28).
Ich richte meinen Blick auf den Blick Jesu. Eine Weile verbringe ich damit, im Gebet auf Ihn zu schauen. Ich bitte Jesus: Hilf mir bei meinen täglichen Blicken zu bemerken, was an ihnen rein und tief ist, und was die Lüsternheit des Herzens verrät.
Ich lausche den Worten Jesu, die von Radikalität geprägt sind (v. 29-30). Er lehrt mich eine kompromisslose Haltung gegenüber sündigen Blicken und Gesten. Er will mich davor schützen, in ein scheinbar unschuldiges Abkommen mit dem Bösen zu geraten. Vermag ich es entschieden zu verwerfen?
Jesus wendet meine Aufmerksamkeit auf die letzten Folgen der sündigen Haltung (v. 29-30). Gibt es bei meinen wichtigen Entscheidungen einen Blick in die Zukunft? Wie erkenne ich, ob meine Entscheidung richtig ist? Ich frage mich selbst, welche Früchte ich von Entscheidungen, die ich heute treffe, morgen ernten werde.
Jesus erinnert mich an die Treue dem Eheversprechen gegenüber (v. 31-32). Diese Erinnerung an die Treue betrifft auch das Priesterversprechen und die Ordensgelübde. Ich stehe in Wahrheit vor Jesus, der mich über meine Treue der Lebensberufung gegenüber befragt.