33. Woche im Jahreskreis – Donnerstag
Impulse zum Lukasevangelium 19,41-44
"Als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie und sagte: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen. Es wird eine Zeit für dich kommen, in der deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen, dich einschließen und von allen Seiten bedrängen. Sie werden dich und deine Kinder zerschmettern und keinen Stein auf dem andern lassen; denn du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt."
Erkenne die Zeit, wo Jesus dich besucht! (nach P. Wons)
Um was bitte ich? – Um ein Herz, das frei ist von schlechten Gewohnheiten und offen für den Willen Gottes.
Ich setze mich in der Nähe Jesu nieder, der über Jerusalem weint. Ich schmiege mich an Ihn. Ich höre Seine Worte und Sein Weinen. Jerusalem, das den schönen Tempel besitzt, erkennt Sein Kommen nicht (v. 41-42).
Man kann in der Nähe des Tempels wohnen, täglich darin beten, Opfer darbringen und trotzdem die Gegenwart des vorbeikommenden Gottes nicht bemerken. Eigene Gewohnheiten und religiöse Lebensschemas können mir das Bild des lebendigen Gottes verhüllen.
Jesus sagt mir voraus, dass, wer den vorbeikommenden Gott im Alltag nicht erkennt, einem von Händlern belagerten Tempel ähnelt, der von außen bedrängt wird und am Zerfallen ist (v. 43-44). Gott braucht keine Tempel, in denen sich der Menschen vor Gott verschließt und im Alltag isoliert.
Der Glaube eines Menschen, der nicht zu einem Leben mit Gott im Alltag führt und nicht offen ist für das Kommen Gottes, so wie Er es will, gleicht einem Tempel, der in Trümmern liegt. Die Religiosität, die nach eigenem Bild und nicht nach dem Bild Gottes gestaltet wird, fällt in sich zusammen und verwandelt das Leben in ein Trümmerfeld.
„Du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt!“ – das sind Schlüsselworte Jesu (v. 44). Um die Zeit der Gnade zu erkennen, ist es notwendig, Seinen Willen im Wort Gottes zu erkennen und in den Zeichen der Zeit zu bemerken.
Was kann ich über meine geistige Feinfühligkeit dem Kommen Jesu gegenüber sagen? Erkenne ich die Zeit Seiner Gnade? Welche Zeit der Gnade in meinem Leben war besonders wichtig? Habe ich sie rechtzeitig bemerkt? Wie habe ich darauf geantwortet?
Schon jetzt vertraue ich Ihm meine ganze Zukunft an, die Augenblicke, wo er mich besuchen wird, um mir Seinen Willen zu zeigen. Ich bitte Ihn: „Schenk mir ein Herz, das fähig ist, Dich zu jederzeit zu erkennen!“