5. Woche im Jahreskreis –Donnerstag
Impulse zum Lukasevangelium 9,22-25
"Jesus fügte hinzu: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen. Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?"
Lass Dich nicht von Leid und Besitz vereinnahmen!
(nach P. Wons)
Um was bitte ich? – Um ein freies Herz, das bereit ist, alles für Jesus zu verlieren.
Ich gehe zu Jesus und lege meinen Kopf auf Sein Herz. Bevor ich in Seine Worte hineinhöre, versuche ich Seinen Herzschlag zu hören. Ich bitte Ihn, dass es mir gelingt jedes Wort von Ihm anzunehmen und in einer tiefen Verbindung mit Ihm zu verbleiben.
Ich bemerke die Traurigkeit und den Schmerz in den Augen Jesu. Er vertraut mir an, dass Er vieles erleiden muss. Er wird von den Autoritäten verworfen werden. Er wird getötet werden: „Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden.“ (v. 22) Will ich einem solchen Jesus nahe sein? Welche Gefühle ruft in mir der Gedanke an Leiden, Verworfenwerden und Tod hervor? Ich sage es Jesus.
Jesus hinterlässt mir das größte Versprechen: Am Ende von allem kommt die Auferstehung, das Ewige Leben ohne Schmerz und ohne Angst, kommt das nie endende Glück mit Ihm und in Ihm. Die letzte Vorhersage Jesu ist nicht das Leid, sondern die Auferstehung: „Am dritten Tag wird er auferstehen!“ (v. 22)
Was verursacht in mir momentan am meisten Leid? Ist es vielleicht die Angst, verworfen zu werden, oder die Angst vor dem Tod? Ich mache mir bewusst, dass Jesus mit Seiner Gegenwart immer bei mir ist. Er leidet mit mir. Er verspricht mir das Leben, die Auferstehung. Glaube ich daran?
Jesus sagt mir eindeutig, dass, wenn ich mit Ihm sein will, ich damit einverstanden sein muss, mich selbst und meine eigenen Widerstände zu überwinden. Ich muss mein Kreuz annehmen und nicht auf den eigenen Schmerz, sondern auf Jesus schauen: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach." (v. 23)
Ich bitte Jesus, er möge in die Geschichte meines Lebens eintreten: er möge an die Orte kommen, zu den Beziehungen, in die Ereignisse, wo ich verletzt wurde oder andere verletzt habe. Ich bitte Ihn, Er möge mir helfen, mich mit meinen Wunden zu versöhnen und meine Erinnerung (Gedächtnis) zu heilen von Zorn, Wut und Mangel an Vergebungsbereitschaft.
Jesus will, dass ich mich um die innere Freiheit bemühe, damit ich lerne, bewusst für Ihn zu verlieren und zu verzichten: „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?" (v. 24-25) Letztlich zählt die Perspektive des Ewigen Lebens, nicht das, was ich jetzt, für eine kurze Zeit gewinnen und besitzen kann. Ich bete: „Jesus, Du allein bist mein Leben!“
Am zweiten Tag der Fastenzeit werde ich an die Nachfolge Jesu erinnert. Sie besteht nicht nur aus guten Tagen, wenn das Christsein mode ist, wenn Erfolg und Gesundheit vorhanden sind. Die Nachfolge Jesu beinhaltet auch den Kreuzweg des Lebens, die schweren Tage des Alltags, den schwierigen Nächsten, Misserfolg, Leiden, Verleumdung etc. Bin ich bereit auch dann noch dem leidenden Jesus nachzufolgen?