6. Osterwoche – Sonntag – Jahr C
Impulse zum Johannesevangelium 14,23-29
Der Hl. Geist wird euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe
"Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt."
Bleibe in der Gegenwart Gottes! (nach P. Wons)
Um was bitte ich? – Um die Gnade in der vertrauten Gegenwart Gottes zu bleiben.
Jesus gesteht mir Seine Liebe, mit der er mich in Gemeinschaft mit Seinem Vater liebt (v. 23). Ich setze mich zu Jesus und höre das Bekenntnis Seiner Freundschaft zu mir. Erstaunlich, wie tief und intim die Liebe Jesu und des Vaters zu mir ist. Ich kann sie nicht ergründen. Gott der Vater und Jesus wollen in mir wohnen. Ich betrachte diese Liebe.
Obwohl Jesus und der Vater in mir wohnen wollen, üben sie in ihrer Liebe keinerlei Zwang aus. Vielmehr warten sie auf meine freie Zustimmung (v. 24).
Meine Liebe lässt sich an meinem Tun ablesen. Wenn ich den Vater und den Sohn liebe, werde ich an Jesu Wort, das zugleich das Wort des Vaters ist, festhalten. Ich bemerke, dass Gott mehr auf konkrete Taten als auf Worte wartet.
Jesus weist darauf hin, dass die Erfüllung des göttlichen Gesetzes nicht als Pflichterfüllung zu sehen ist, sondern als liebevolles Verweilen bei Ihm.
Ich denke an mein Gebet und die Teilnahme an der Eucharistie und den anderen Sakramenten: Was bestimmt mein Tun, Pflichtbewusstsein oder meine Sehnsucht beim Vater zu weilen?
Die Erfüllung des Wortes Gottes und das liebende Verweilen beim Vater sind ohne Gnade nicht möglich. Der sorgende Vater sendet mir den Beistand, den Heiligen Geist (v. 26-27). Der Heilige Geist ist die Quelle aller guten Antriebe und des starken Willens, das Wort Gottes zu erfüllen. Er befreit mich von Unfrieden und Angst und erfüllt mich mit Seinem Frieden.
Ich bitte den Geist des Friedens, er möge mich von meinen Ängsten befreien und mich für die Liebe des Vaters und des Sohnes öffnen und in mir das Verlangen vertiefen, bei Ihnen zu verweilen.