Wöchentliche Worte Gottes 2-8 September 2024, aus der Kategorie Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern

Montag, 2 September

– Vergebung schenkt Vergebung – Mt 6,14

     Vergebung schenkt Vergebung      Mt 6,14

„Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer VATER auch euch vergeben.“

Katechese: „Es ist erschreckend, dass die Barmherzigkeit (Gottes) nicht in unser Herz eindringen kann, bevor wir nicht unseren Schuldigern vergeben haben. … Wenn wir uns weigern, den Brüdern und Schwestern zu vergeben, verschließt sich unser Herz und seine Härte wird undurchdringbar für die barmherzige Liebe des VATERS. Im Bekennen unserer Sünde aber öffnet sich unser Herz seiner Gnade.“ (KKK 2840)

Überlegung: „Jesus sagt nicht: ‚Vergib uns unsere Schuld, wenn wir große Buße tun oder wenn wir bereit sind, für Dich zu sterben‘. Er sagt nur: ‚Vergib uns, wenn wir anderen vergeben!‘“ (hl. Teresa v. Avila) – Ist es mir bewusst, dass sich mein Herz durch die Vergebungsbereitschaft auf die Barmherzigkeit Gottes öffnet? – Wie bekämpfe ich in mir die Unversöhnlichkeit, damit sie mich nicht von der Liebe Gottes trennt?

Gebet: Jesus, Du stehst an meiner Herzenstüre und klopfst an. Lass‘ mich Dir immer mit einem liebenden, vergebungsbereiten Herzen öffnen! Amen.

Dienstag, 3 September

– Dem Allernächsten vergeben – Lk 17,4

     Dem Allernächsten vergeben      Lk 17,4

„Wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will mich ändern!, so sollst du ihm vergeben.“

Katechese: Die Vergebungsbereitschaft betrifft nicht an erster Stelle Menschen, mit denen wir wenig zu tun haben, sondern die Allernächsten, denen wir am meisten unser Herz geöffnet und die uns tief verletzt haben: Dem Ehepartner, den Kinder, Eltern, Schwiegereltern, Nachbarn etc.

Überlegung: Jemanden plagten lieblose Gedanken über seinen Mitmenschen. So ging er zu ihm hin und bat ihn dafür um Verzeihung. Auch dieser entschuldigte sich für seine Fehler und weinend umarmten sich beide. – Erkenne ich hinter den alltäglichen Abneigungen den Teufel, der als Diabolus (= Entzweier) Menschen gegeneinander aufstacheln will? Gebe ich ihm Raum durch gepflegtes Selbstmitleid? Wie lange ist es schon her, dass ich meinen Nächsten für meine Fehler um Entschuldigung gebeten habe?

Gebet: Jesus, Du hast geduldig Deine Jünger ertragen, ihnen vergeben und keinen Groll gehegt. Lehre mich lieben, verzeihen und segnen! Amen.

Mittwoch, 4 September

– Sich selbst vergeben – Ez 33,16

     Sich selbst vergeben      Ez 33,16

„Keine der Sünden, die er früher begangen hat, wird ihm angerechnet. Er hat nach Recht und Gerechtigkeit gehandelt, darum wird er gewiss am Leben bleiben.“

Katechese: Unser verborgener Stolz erschwert uns nicht nur dem Nächsten zu vergeben, sondern ebenso die Vergebung uns selbst gegenüber auszusprechen. Jahrelang quälen einen manche Gedanken wie zum Beispiel „Wie konnte gerade mir so etwas passieren?“, obwohl man es schon lange gebeichtet hat. Dabei verschließt sich das Herz der Liebe Gottes gegenüber und die Traurigkeit umfängt einen mehr und mehr.

Überlegung: Eine Person brach immer in Tränen aus, wenn sie von ihrem Versagen erzählte. Sie fand erst dann Ruhe im Herzen, als sie sich selbst die Vergebung aussprach. – Bringe ich voll Vertrauen meine Sünden, Fehler und Versagen zu Jesus und bitte Ihn um Vergebung? Nehme ich die Gnade an, mir selbst zu verzeihen, die Gnade, die mir bei der Lossprechung der Beichte durch Christus zufließt, oder verhindert der Stolz dies?

Gebet: Herr, voll Vertrauen bringe ich Dir alle Versagen meines Lebens. Vergib mir und hilf mir, auch mir selbst vergeben zu können! Amen.

Donnerstag, 5 September

– Gott vergeben? – Mt 27,46

     Gott vergeben?      Mt 27,46

„Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Katechese: Wie Jesus dürfen wir unser Leid Gott klagen, selbst die scheinbare Gottverlassenheit, aber niemals Gott anklagen. Hierbei gilt die Regel: Gott macht keine Fehler! Alles, was Er tut, ist gut oder führt zum Guten, auch wenn wir es oft nicht sofort verstehen können.

Überlegung: „Wir vergeben Gott!“ heißt es in manchen irrigen Vergebungsgebeten, da Gott als Verantwortlicher gesehen wird für das Leid in der Welt, für Hunger, Kriege, Katastrophen, den Verlust eines lieben Menschen durch Unfall oder Krankheit. – Bringe ich wie der Dulder Hiob meine Klagen vor Gott, um von Ihm Trost zu erfahren? Erkenne ich, dass Gott mich läutern will? – Sehe ich hinter dem Leid den Teufel, der uns das Glück nicht gönnt und deshalb direkt oder indirekt all das Böse verursacht, dann aber höhnisch Gott anklagt?

Gebet: Jesus, Du hast am Kreuz das Leid der scheinbaren Gottverlassenheit getragen. Hilf uns, auch in Dunkelheit dem VATER zu vertrauen! Amen.

Freitag, 6 September

– Wie oft muss ich vergeben? – Mt 18,21

     Wie oft muss ich vergeben?      Mt 18,21

„Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzig Mal.“

Katechese: Wie Petrus beschäftigt uns die Frage, wie oft man vergeben muss, nämlich oft (= siebenmal) oder immer (= siebenundsiebzig Mal). In einem Kommentar heißt es dazu: „7 x 70, das gibt 490 Mal pro Tag! Wenn man ca. acht Stunden Schlaf abzieht, alle drei Minuten!“ Gemeint ist damit eine ständige Haltung der Vergebung, die unser Leben als Christen kennzeichnen und die wir mit der Hilfe Gottes einüben sollten.

Überlegung: Die Erfahrung lehrt, dass viele Menschen großartige Heilung erfahren, nachdem sie das Vergebungsgebet 30 TAGE lang gebetet haben. Täglich bringt dieses Gebet tiefe Heilung.“ (Robert de Grandis) – Könnte ich immer wieder beten: „Im Namen Jesu vergebe ich und bitte um Vergebung?“

Gebet: Jesus, Dir bringe ich alle Sticheleien, Kränkungen und Verletzungen des Alltags. Hilf mir, diese Kreuze zu bejahen, meinen Schuldigern zu verzeihen und mit Dir diese Leiden zu opfern für die Rettung der Welt! Amen.

Samstag, 7 September

– Versöhnung vor dem Beten – Mt 5,23-24

     Versöhnung vor dem Beten      Mt 5,23-24

„Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.“

Katechese: Bevor wir beten, sollten wir von Herzen vergeben, damit unser Gebet Gehör findet vor Gott. Gerade während der hl. Messe beim Friedensgruß sollten wir allen den Frieden wünschen. Nach Möglichkeit sollten wir auch die Versöhnung suchen mit Menschen, die gegen uns aufgebracht sind und bei Bedarf sich auch entschuldigen.

Überlegung: „Wenn dich jemand beschuldigt, frage dich als Erstes: Hat er Recht? Wenn er Recht hat, geh und entschuldige dich bei ihm. Wenn er nicht Recht hat, dann nimm die erfahrene Verletzung in beide Hände, lass sie nicht los, sondern ergreife die Gelegenheit und gib sie als Opfer Jesus. Freue dich, dass du Ihm etwas Wertvolles zu geben hast!“ (sel. Mutter Teresa)

Gebet: Jesus, die schönste Opfergabe ist ein versöhntes, wahrhaft liebendes Herz. Hilf mir, Frieden zu schließen mit meinen Mitmenschen! Amen.

Sonntag, 8 September

– Versöhnung vor dem Schlafengehen – Eph 4,26

     Versöhnung vor dem Schlafengehen      Eph 4,26

„Lasst euch durch den Zorn nicht zur Sünde hinreißen! Die Sonne soll über eurem Zorn nicht untergehen.“

Katechese: Mit diesen Worten lädt uns der hl. Paulus ein, noch vor dem Schlafengehen zu vergeben und nach Möglichkeit Frieden zu stiften. Denn die Unversöhnlichkeit trennt von Gott. Sie macht auch krank, da die Seele unter der Bitterkeit leidet, was sich dann auf den Körper auswirkt. Manche Ärzte sehen darin die Ursache von 85% aller Krankheiten. Schon deswegen sollte man keinen Tag im Zorn und Hass beenden.

Überlegung: Manche Ehepaare haben den schönen Brauch, vor dem Schlafengehen sich gegenseitig ihre Kränkungen zu vergeben und um Vergebung zu bitten. – Frage ich mich bei der abendlichen Gewissenserforschung, wem ich noch vor dem Schlafengehen etwas vergeben oder wen ich um Vergebung bitten sollte? – Bringe ich die konkreten Kränkungen meines Lebens vor Gott und spreche allen die Vergebung aus?

Gebet: Herr, gib mir die Kraft, keine Unversöhnlichkeit in den Schlaf und einst auch in den Tod mitzunehmen! Hilf mir zu verzeihen! Amen.

Wort Gottes Kalender

September 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
1
2 3 4 5 6 7 8
9 10 11 12 13 14 15
16 17 18 19 20 21 22
23 24 25 26 27 28 29
30

Tagesevangelium

19 Sep.

24. Woche im Jahreskreis – Donnerstag

Impulse zum Lukasevangelium 7,36-50

"Jesus ging in das Haus eines Pharisäers, der ihn zum Essen eingeladen hatte, und legte sich zu Tisch. Als nun eine Sünderin, die in der Stadt lebte, erfuhr, dass er im Haus des Pharisäers bei Tisch war, kam sie mit einem...

Mehr lesen