Wöchentliche Worte Gottes 16-22 September 2024, aus der Kategorie Vergeben als Christusnachfolge

Montag, 16 September

– Jesus vergilt Böses mit Gutem – Lk 22,50-51

     Jesus vergilt Böses mit Gutem      Lk 22,50-51

„Einer von ihnen schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm das rechte Ohr ab. Jesus aber sagte: Hört auf damit! Und er berührte das Ohr und heilte den Mann.“

Katechese: Wie Räuber waren sie mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um Jesus gefangen zu nehmen und zu quälen. Petrus setzte auf blutige Gegenwehr, doch Jesus verzichtete darauf. Auf das Leid des verletzten Feindes reagierte Er mit Hingebung und Liebe und heilte einen Menschen, der gekommen war, um Ihn gefangen zu nehmen.

Überlegung: „Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm zu essen, wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken; tust du das, dann sammelst du glühende Kohlen auf sein Haupt.“ (Röm 12,20) – Ist mir bewusst, dass Menschen deshalb verletzen, weil sie selbst tief verletzt worden sind und kaum oder wenig Liebe erfahren haben? Bemühe ich mich, mit guten Worten und Taten ihr Herz zu berühren, auch wenn sie zuerst Ablehnung zeigen?

Gebet: Jesus, lass mich nicht müde werden, auch meine Feinde immer wieder zu grüßen und ihnen behilflich zu sein. Heile ihre Herzen von Hass! Amen.

Dienstag, 17 September

– Die Vergebung Jesu – Lk 23,34

     Die Vergebung Jesu      Lk 23,34

„Jesus aber betete: VATER, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Dann warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich.“

Katechese: In Jesus zeigte sich die barmherzige und verzeihende Liebe des VATERS. Sie bestand nicht nur im bereitwilligen Hergeben Seines Gewandes, auch nicht in der Hingabe Seines Lebens, sondern in der Art und Weise wie Er es getan hat. Das Entscheidende war, dass Er mitten in diesen Leiden am Kreuz Seine Peiniger voll Erbarmen ansah und ihnen vergab.

Überlegung: „Die Feindesliebe führt den Jünger auf den Weg des Kreuzes und in die Gemeinschaft des Gekreuzigten. Aber je gewisser der Jünger auf diesen Weg gedrängt wird, desto gewisser bleibt seine Liebe unüberwunden, desto gewisser überwindet sie den Hass des Feindes; denn sie ist ja nicht seine eigene Liebe. Sie ist ganz allein die Liebe Jesu Christi, der für Seine Feinde zum Kreuz ging und am Kreuz für sie betete.“ (Dietrich Bonhoeffer)

Gebet: Jesus, lass mich teilhaben an Deiner Liebe und lehre mich, meine Feinde voll Liebe anzuschauen, ihnen zu vergeben und für sie zu beten! Amen.

Mittwoch, 18 September

– Friedensgruß – Joh 20,19

     Friedensgruß      Joh 20,19

„Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!“

Katechese: Die Vergebungsbitte Jesu am Kreuz war keine leere Floskel. Nach Seiner Auferstehung kommt Er zu den Jüngern, die Ihn in der Not allein gelassen, ja sogar verraten haben. Er begegnet ihnen nicht vorwurfsvoll, beleidigt, mit Abneigung oder Groll, sondern schenkt ihnen Seinen Frieden und kümmert Sich um ihr leibliches und geistiges Wohl.

Überlegung: „Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“ (Mt 5,9) – Bitte ich Jesus um Seine vergebende Liebe, um auf Menschen zuzugehen, die mich ausgegrenzt, benachteiligt oder verletzt haben? – Versuche ich den ersten Schritt zur Versöhnung zu machen und die Hand zum Frieden zu reichen?

Gebet: Herr, hilf mir, das Böse zu meiden, das Gute zu tun, den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen! (vgl. Ps 34,15) Amen.

Donnerstag, 19 September

– Die Vergebung des Stephanus – Apg 7,60

     Die Vergebung des Stephanus      Apg 7,60

„Dann sank er in die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen Worten starb er.“

Katechese: Der hl. Stephanus folgte den Spuren seines Meisters. Selbst sein Lebensende ähnelt sehr dem Sterben Jesu. Sterbend, unter dem Steinhagel seiner Feinde, bat er Gott sogar, ihnen diese Sünde nicht anzurechnen und die gerechte Strafe zu erlassen. Die Frucht seiner vergebenden Liebe fiel in das Herz des Saulus, der sich von der Liebe Gottes entzünden ließ und als Paulus ein großer Apostel Jesu wurde.

Überlegung: Die hl. Maria Goretti wurde von Alessandro, der zuerst versucht hatte sie zu vergewaltigen, mit 14 Messerstichen niedergestochen. Sterbend verzieh sie ihm und versprach, im Himmel für ihn zu beten. Im Gefängnis bekehrte sich Alessandro. Nach seiner Freilassung ging er zuerst zur Mutter Marias. Er bat sie um Verzeihung für seine Tat. Die Antwort lautete: „Wenn Gott dir vergeben hat, wie sollte ich dir nicht vergeben?“ Danach trat Alessandro als Laienbruder in den Kapuzinerorden ein.

Gebet: Herr, ich bitte Dich für alle, die sich mir gegenüber verfehlt haben: Rechne ihnen ihre Sünden nicht an und rette ihre Seelen! Amen.

Freitag, 20 September

– Die Vergebung bei Paulus – 1 Kor 4,12

     Die Vergebung bei Paulus      1 Kor 4,12

„Wir werden beschimpft und segnen; wir werden verfolgt und halten stand.“

Katechese: Aus Saulus, dem Feind der Christen, ihrem blutigen Verfolger, wurde der Völkerapostel Paulus. Auf den Spuren seines Meisters Jesus lernte er nun die vergebende Liebe zu praktizieren und verfasste das hohe Lied der Liebe: „Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. … Sie lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. … Sie erträgt alles, … hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf.“ (1 Kor 13,4-8)

Überlegung: „Vor dem Kreuzweg Jesu Christi erkennen auch die Jünger, dass sie selbst unter den Feinden Jesu waren, die von Seiner Liebe überwunden wurden. Diese Liebe macht den Jünger sehend, dass er im Feind den Bruder erkennt, dass er an ihm handelt wie an seinem Bruder.“ (Dietrich Bonhoeffer)In Anbetracht meiner Schwachheit erbitte ich von Jesus das Feuer Seiner Liebe, das langmütig allem standhält und niemals erlischt?

Gebet: Jesus, nimm von uns Groll, Abneigung und Hass! Lass uns im Feind unseren Bruder sehen und ihm liebend vergeben! Amen.

Samstag, 21 September

– Der leidende Paulus – Kol 1,24

     Der leidende Paulus      Kol 1,24

„Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt.“

Katechese: Bei der Verbreitung des Evangeliums stieß Paulus oft auf heftigen Widerstand. Er musste auch von den eigenen Christen manches erleiden. Doch alle Leiden opferte er für das Wachstum der Kirche auf. Das Leiden Jesu, um uns zu erlösen, war vollständig. Doch in der Zeit dürfen alle mit ihren Leiden mitwirken an der Rettung der Menschen.

Überlegung: Die Leiden für das Wachstum der Kirche sind mit den Leiden einer gebärenden Mutter vergleichbar. Wie freut sie sich aber, wenn sie ihr neugeborenes Baby in den Armen halten darf! – Vergebe ich gerne – auch wenn es sehr schmerzt – zum einen, um mich dadurch selbst von meiner Ichsucht zu befreien, und zum anderen, um dadurch am Siegeszug der Liebe Gottes in der Welt beizutragen?

Gebet: Jesus, lass mich den tiefen Sinn der Vergebung erkennen, die meiner persönlichen Umkehr und Heiligung dient! Lass mich nicht müde werden in der Liebe und Demut, damit Du durch mich wirken kannst! Amen.

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19 Sep.

24. Woche im Jahreskreis – Donnerstag

Impulse zum Lukasevangelium 7,36-50

"Jesus ging in das Haus eines Pharisäers, der ihn zum Essen eingeladen hatte, und legte sich zu Tisch. Als nun eine Sünderin, die in der Stadt lebte, erfuhr, dass er im Haus des Pharisäers bei Tisch war, kam sie mit einem...

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